Ein Wespenstich kann schmerzhaft und unangenehm sein. In den meisten Fällen ist er jedoch harmlos und gut behandelbar. Mit der richtigen Soforthilfe und bewährten Hausmitteln lassen sich Schwellung und Schmerzen schnell lindern. In seltenen Fällen kann es aber zu allergischen Reaktionen kommen, die eine ärztliche Behandlung erfordern. Dieser Ratgeber zeigt, wie du bei einem Wespenstich richtig reagierst, wann du Hausmittel anwenden kannst und in welchen Situationen du ärztliche Hilfe benötigst.
Wespen stechen nicht ohne Grund. Sie setzen ihren Stachel nur ein, wenn sie sich bedroht fühlen oder ihr Nest verteidigen. Dabei injizieren sie ein Gift, das Schmerzen und eine lokale Entzündungsreaktion auslöst. Im Gegensatz zur Biene kann die Wespe mehrfach stechen, da ihr Stachel nicht im Opfer stecken bleibt.
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Ein Wespenstich verursacht sofort ein brennendes oder stechendes Gefühl. Innerhalb weniger Minuten treten folgende Symptome auf:
Rötung der Haut
Schwellung rund um die Einstichstelle
Schmerz und Juckreiz
Wärmegefühl in der Umgebung
Diese Reaktionen sind normal und klingen meist nach wenigen Stunden bis Tagen ab.
Ruhe bewahren
Panik verstärkt die Reaktion des Körpers. Bleibe ruhig und handle konzentriert.
Einstichstelle kontrollieren
Bei Wespen bleibt der Stachel normalerweise nicht stecken. Falls doch ein Fremdkörper sichtbar ist, vorsichtig mit einer Pinzette entfernen.
Hitze anwenden (sofort)
Wespen-Gift enthält Eiweisse, die durch Hitze zerstört werden können. Ein sogenannter Stichheiler oder ein Löffel mit ca. 50 °C kann für wenige Sekunden auf die Einstichstelle gedrückt
werden. Diese Methode hilft, die Reaktion zu verringern.
Kühlen
Lege eine kalte Kompresse, ein feuchtes Tuch oder ein Kühlpad auf die betroffene Stelle. Dies reduziert Schwellung und Schmerz.
Nicht kratzen
Auch wenn es juckt, solltest du die Stelle nicht kratzen. Das verhindert Entzündungen und Reizungen.
Zwiebel
Eine frische Zwiebel halbieren und mit der Schnittfläche auf die Einstichstelle legen. Die ätherischen Öle wirken entzündungshemmend.
Essig oder Zitronensaft
Ein mit verdünntem Essig oder Zitronensaft getränktes Tuch hilft, das Gift zu neutralisieren.
Spitzwegerich
Die frischen Blätter zerreiben und auf den Stich legen. Spitzwegerich wirkt kühlend und entzündungshemmend.
Quarkwickel
Kalt angerührter Quark auf einem Tuch kann auf die betroffene Stelle gelegt werden. Das kühlt und lindert den Schmerz.
Backpulverpaste
Ein wenig Wasser mit Backpulver vermischen und die Paste auftragen. Das wirkt leicht alkalisch und kann den Juckreiz mindern.
In seltenen Fällen kann ein Wespenstich zu schwereren Reaktionen führen. Besonders gefährlich sind Stiche im Mund, Rachen oder bei Allergikern. Suche sofort medizinische Hilfe, wenn folgende Symptome auftreten:
Atemnot
Schwellungen im Gesicht, Hals oder Mund
Kreislaufprobleme oder Bewusstlosigkeit
Hautausschlag oder Quaddeln am ganzen Körper
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
Schwindel oder Herzrasen
Personen mit bekannter Wespenallergie sollten immer ein Notfallset bei sich tragen. Dieses enthält meist:
Adrenalin-Autoinjektor
Antihistaminikum
Kortisonpräparat
Die Anwendung sollte im Voraus mit einem Arzt oder Allergologen geübt worden sein. Im Zweifel gilt: besser einmal zu früh zum Arzt als zu spät.
Stiche im Mund oder Rachen sind ein medizinischer Notfall. Die Schleimhäute können schnell anschwellen und die Atmung behindern. Während du auf den Notarzt wartest, kannst du folgende Massnahmen ergreifen:
Eiswürfel lutschen
Kalte Getränke in kleinen Schlucken trinken
Kopf aufrecht halten
Auf keinen Fall sollte versucht werden, selbst den Stich zu behandeln oder den Hals zu massieren.
Süssspeisen und Getränke im Freien immer abdecken
Gläser mit einem Strohhalm verwenden
Kinder nach dem Essen die Hände und den Mund abwischen
Keine parfümierten Kosmetika im Freien verwenden
Nicht barfuss auf Wiesen laufen
Ruhig bleiben, wenn eine Wespe in der Nähe ist
Nester in der Nähe vom Fachmann entfernen lassen
Wer allergisch auf Wespenstiche reagiert, kann eine sogenannte spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) in Betracht ziehen. Diese Behandlung erfolgt über mehrere Jahre und kann das Risiko
schwerer Reaktionen erheblich verringern.
Ein Wespenstich ist unangenehm, aber in den meisten Fällen harmlos. Mit schnellen und einfachen Sofortmassnahmen sowie bewährten Hausmitteln lassen sich die Beschwerden gut in den Griff bekommen. Wichtig ist es, Ruhe zu bewahren, die Reaktion zu beobachten und im Zweifel ärztliche Hilfe zu holen. Wer weiss, wie man richtig reagiert, ist im Sommer gut gerüstet – auch wenn es einmal brennt oder sticht.