Wespennester vorbeugen

Tipps zur Prävention

Wespen
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Ein Wespennest in der Nähe von Wohnräumen oder Aufenthaltsbereichen kann lästig und in manchen Fällen gefährlich sein. Doch es gibt zahlreiche Möglichkeiten, dem Nestbau gezielt vorzubeugen. Wer frühzeitig handelt und einfache Massnahmen umsetzt, kann das Risiko deutlich reduzieren. Dieser Ratgeber zeigt auf, wie man Wespennester vermeiden und gleichzeitig die Tiere schützen kann.

 

Warum Wespen ein Nest bauen

 

Siedlungsverhalten verstehen

Wespen bauen ihre Nester meist an geschützten, trockenen und warmen Orten. Beliebte Stellen sind Dachböden, Rollladenkästen, Holzverschalungen, Schuppen, Gartenhäuser oder Hohlräume in der Erde. Im Frühling machen sich die überwinterten Königinnen auf die Suche nach einem geeigneten Nistplatz. Wird dieser gefunden, beginnen sie mit dem Bau und der Eiablage.

 

Rechtzeitige Prävention ist entscheidend

 

Wird ein Nest frühzeitig entdeckt oder verhindert, lassen sich grössere Probleme im Sommer vermeiden. Die beste Zeit für vorbeugende Massnahmen ist zwischen März und Mai, wenn die Königinnen aktiv auf Wohnungssuche sind.

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Typische Einflugstellen erkennen

Wespen nutzen auch kleinste Öffnungen, um sich Zugang zu potenziellen Nistplätzen zu verschaffen. Zu den häufigsten Einflugstellen gehören:

  • Spalten unter Dachziegeln

  • Öffnungen in Rollladenkästen

  • Risse in Hausfassaden

  • Hohlräume in Mauerwerk oder Holz

  • Lüftungsschlitze und Gitter

Abdichtung und bauliche Massnahmen

Kleine Risse und Öffnungen lassen sich mit Silikon, Dichtmasse oder speziellen Gittern verschliessen. Dabei ist wichtig, dass keine Tiere eingeschlossen werden. Fenster, besonders Dachfenster, sollten mit Insektenschutzgittern versehen werden. Auch Kellerschächte lassen sich mit engmaschigem Gitter abdecken.

 

Fensterläden und Holzverkleidungen schützen

Holzverkleidungen und Fensterläden sollten regelmässig kontrolliert und bei Bedarf gestrichen oder lasiert werden. Glatte, gepflegte Oberflächen bieten Wespen weniger Halt für den Nestbau.

 

Wespen mit Gerüchen fernhalten

 

Gerüche gezielt einsetzen

Wespen orientieren sich bei der Suche nach einem Nistplatz auch am Geruch. Einige natürliche Düfte empfinden sie als störend und meiden diese Bereiche. Gut geeignet sind:

  • Nelkenöl

  • Teebaumöl

  • Zitronengrasöl

  • Lavendel

  • Pfefferminze

  • Basilikum

Diese Duftstoffe können in Duftlampen, auf Tüchern oder in selbst gemachten Sprays verwendet werden. Ein paar Tropfen auf Fensterrahmen oder Balken verteilt, wirken oft schon abschreckend.

 

Pflanzen zur Abwehr

Auch im Garten kann man mit der richtigen Bepflanzung gezielt Wespen fernhalten. Einige Pflanzen verbreiten Gerüche, die Wespen unangenehm finden:

  • Tomatenpflanzen

  • Zitronenmelisse

  • Minze

  • Duftgeranien

  • Bohnenkraut

Diese Pflanzen lassen sich auf Balkonen, Terrassen oder in Nähe von Sitzplätzen kultivieren und bieten gleichzeitig Nutzen für Küche oder Bienen.

 

Verhalten im Frühling

 

Erste Anzeichen erkennen

In den Frühlingsmonaten lässt sich mit etwas Aufmerksamkeit beobachten, ob eine Wespe wiederholt denselben Ort anfliegt oder sich auffällig lange an einem geschützten Platz aufhält. Das kann ein Zeichen dafür sein, dass eine Königin gerade mit dem Nestbau beginnt. In diesem Stadium ist das Nest noch sehr klein und kann einfach entfernt oder gestört werden.

 

Frühzeitige Störung vermeiden spätere Probleme

Ein Nest im Anfangsstadium kann durch leichtes Klopfen, Abschrecken mit Gerüchen oder Abdecken des Bereichs gestoppt werden. Dabei sollte stets respektvoll und ohne Gewalt vorgegangen werden. Die Königin wird sich dann in der Regel einen neuen Ort suchen.

 

Ablenkung als Strategie

 

Alternativen anbieten

Man kann den Wespen gezielt einen alternativen Nistplatz anbieten, fernab von Wohnbereichen. Dazu eignet sich beispielsweise ein alter Baumstamm, ein Insektenhotel oder ein leerer Vogelkasten in einer ruhigen Ecke des Gartens. Dieser Ort sollte trocken und windgeschützt sein, aber weit genug von Sitzplätzen oder Hauseingängen entfernt.

 

Altnester als Platzhalter

Wespen bauen selten neue Nester in der Nähe eines alten. Ein Trick besteht darin, ein altes Wespennest (oder ein künstliches Modell aus Papier) aufzuhängen. Der Anblick eines vermeintlich bereits besetzten Reviers kann die Ansiedlung verhindern. Solche Attrappen sind im Fachhandel erhältlich oder leicht selbst herzustellen.

 

Verhaltensregeln im Alltag

 

Essensreste vermeiden

Wespen werden nicht nur vom Nistplatz, sondern auch von Futterquellen angelockt. Wer offen gelassene Speisen und Getränke im Garten oder auf dem Balkon vermeidet, macht den Ort weniger attraktiv für Wespen. Süssigkeiten, Früchte, Limonade und Fleischreste sollten stets abgedeckt oder rasch entfernt werden.

 

Abfall richtig entsorgen

Abfallkübel sollten mit Deckel verschlossen und regelmässig geleert werden. Kompostbehälter im Garten sollten ebenfalls gut abgedeckt sein, da sie eine attraktive Eiweissquelle darstellen können.

 

Haustiere und Futterstellen

Auch Futterreste von Hunden und Katzen locken Wespen an. Tierfutter im Freien sollte nur zur Fütterungszeit bereitstehen und anschliessend weggeräumt werden.

 

Umgang mit Frühstadien von Nestern

 

Kleine Nester sicher entfernen

Wird im Frühling ein kleines Nest entdeckt, das erst aus wenigen Zellen besteht, kann es vorsichtig mit einem Besenstiel oder einem Tuch entfernt werden. Dies sollte am besten in den frühen Morgenstunden geschehen, wenn die Wespe träge ist. Anschliessend sollte die Stelle gut gereinigt und mit einem Duftstoff behandelt werden, um erneute Versuche zu verhindern.

 

Keine Chemie einsetzen

Chemische Mittel oder Sprays sollten keinesfalls im Frühstadium eingesetzt werden. Diese schaden der Umwelt, anderen Insekten und können unerwünschte Reaktionen hervorrufen. Zudem ist der Einsatz in vielen Kantonen gesetzlich eingeschränkt.

 

Was tun bei wiederholtem Nestbau

 

Beratung durch Fachpersonen

Wenn es trotz aller Massnahmen wiederholt zu Nestbauversuchen kommt, kann ein Beratungstermin mit einem Fachbetrieb helfen. Schädlingsbekämpfer oder Imker kennen typische Schwachstellen am Gebäude und können langfristige Lösungen vorschlagen.

 

Bauten anpassen

In hartnäckigen Fällen kann eine bauliche Veränderung notwendig sein. Das kann etwa das dauerhafte Verschliessen von Rollladenkästen oder das Anbringen von Blechverkleidungen sein. Auch Dämmmaterialien oder dichte Verkleidungen im Dachstuhl können helfen, potenzielle Nistplätze unzugänglich zu machen.

 

Fazit

Mit gezielten Massnahmen und etwas Aufmerksamkeit lassen sich Wespennester meist wirkungsvoll vorbeugen. Der Schlüssel liegt in der Prävention im Frühling, dem Verschliessen potenzieller Nistplätze und dem respektvollen Umgang mit den Tieren. Wer früh handelt, vermeidet spätere Probleme und leistet gleichzeitig einen Beitrag zum Schutz unserer heimischen Insektenwelt.